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Wie in allen anderen Laendern der Welt hat sich auch in Japan der Aberglaube auf das Land zurueckziehen muessen, und sogar dort in jene Gegenden, in denen es fuer die einzelnen nur wenige Beruehrungsmoeglichkeiten mit anderen gibt, wie etwa auf Shikoku, einer der vier grossen Inseln des japanischen Reichs. Die typischen Formen des Aberglaubens beziehen sich vor allem auf Uebernatuerlichen Kraefte bestimmter Tiere, vornehmlich des Fuchses. Noch zu Beginn unseres Jahrhunderts haben sogar die fortschrittlichsten Zeitungen des Landes nicht im geringsten gezoegert, Faelle von daemonischer Besessenheit oder Verwandlung von Tieren unter den Tatsachenberichten zu bringen. Selbstverstaendlich kann man jetzt derartige Nachrichten in den grossen Tageszeitungen Tokios oder Osakas nicht mehr lesen. Aber auf dem Lande kann man solche Bericht immer noch, und gar nicht so selten, finden. Jahre 1889 zirkulierte ueberall die sensatione Nachricht von einem Fuchs, der die Gestalt eines Zuges der Strecke Tokio-Yokohama angenommen hatte. In der Provinz Izumo war die erst Frage bei Besprechungen ueber eine geplante Heirat, also fuer das Mia kekkon, diejenige, ob nicht vielleicht -Fuechse- in der Familie existierten. Diese Tatsache wurde in einem Zeitungsbericht aus dem Jahre 1891 wie folgt berichtet; -Wenn ueber eine Eheschliessung zwischen zwei Familien beraten wird, die weiter voneinander entfernt wohnen und sich deshalb nicht gut kennen, das sind die Fragen nach der Vergangenheit der Familie, und ob in ihr keine Faelle von ansteckend Krankheiten wie Schwindsucht oder Lepra vorgekommen sind, nur von ganz nebensaechlicher Bedeutung neben der Haupt- und Grundfrage -Besitzt Ihre Familie Fuechse? -. Um diese Frage richtig einschaetzen zu koennen, muss man folgend wissen. Wenn in einer Familie Faelle von Besessenheit durch Fuchsgeister vorkommen, dann glaubt man, dass bei ihr ein Rudel von Fuechsen lebt, die Zahl von funfundsiebzig Fuechsen erreichen kann, die Fuchsmenschen genannt werden. Sie begleiten ihren Herrn ueberall hin und beschuetzen ihn, bewahren seine Felder und halten alle Eindringe von diesen fern; wenn jemand ihren Herrn beleidigt, auch wenn es ganz unbeabsichtigt geschieht, so ergreift so gleich ein Fuchs von in Besitz und zwingt ihn, sein Vergehen einzustehen. Die Furcht, die in der Bevoelkerung von solchen Besitzern von Fuechsen besteht, ist so gross, dass jeder, der mit solchen verkehrt oder Handel treibt, als ebenfalls von Fuechsen besessen gesehen wird. Die -Fuchsherrn- werden von allen gemieden, wenn auch Hoeflichkeit und Etikette verbieten, dass man die betreffende Familie direkt fraegt, ob in ihr derartige Faelle vorgekommen seien. Es gibt Familien, die im staendigen Besitz solcher Fuchsrudel sind, und solche, die nur zeitweilig Herr ueber Fuechse werden; ihre Lage aehnelt in gewissem Sinn derjenigen der indischen Parias. Aber manchmal werden die strengsten Vorsichtsmassnahmen von der Liebe zunichte gemacht, und es entstehen Ehen zwischen Fuchsmenschen und freien Buergern. Angesichts eines solchen Unheils koennen die betruebten Familienigehoerigen nichts anders tun, als darauf verzichten, ihre Toechter oder Soehne zeitlebens je mehr wiederzusehen.- Das Erstaunliche aber an dieser Nachricht ist die Tatsache, dass der Artikelschreiber mit vollkommener Gelassenheit und nahe am Schlusse seines Artikels betont, er sei nicht imstande zu unterscheiden, ob es sich hier um eine Massensuggestion oder um zwar ungeuherliche, aber unbestreitbare Tatsachen handle. In der gleichen Zeit hat Professor Baelz eine Aesserst interessante Untersuchung ueber dieses Phaenomen angestellt, das in Japan in so ausgedehntem Umfange beobachtet werden kann. Seine Ergebnisse haben natuerlich mehr die Wissenschaft interessiert, und sie haben auf die Braeuche selbst keinerlei Einfluss ausueben koennen. Haben sie doch nachdruecklich aufgezeigt, dass als Grundlage dieser daemonischen Besessenheitsvorstellungen ganz offensichtlich eine deutliche Hysterie in Frage kaemme und dass die Hypnose die geeignetste Heilmethode fuer diese Hysterie sei: das war uebrigens, mehr oder weniger bewusst, den Priestern der buddhistischen Nichiren-Sekte bereits bekannt, die oft gerufen wurden, um durch Exorzismen eine Befreiung von den Fuechsen zu erzielen.