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Gemeinderatsitzungen 07
Juni 07
Tagesordnung und Sitzungsergebnisse
Sitzungstag: Montag, 11.06.2007
Sitzungsbeginn: Mittelstreu (Schule)
Treffpunkt: Mittelstreu (Schule)
Öffentliche Tagesordnung:
Ergebnisse:
Ein neuer Brunnen, aber keine Urnenwand im Friedhof
Im Ortsteil
Mittelstreu machte sich der Oberstreuer Gemeinderat bei einer
Ortsbegehung ein Bild von Friedhof und Grundschule. Bürgermeister
Stefan Ledermann hatte als Fachberater den Landschaftsarchitekten
Michael Mock eingeladen, der die Gestaltung eines weiteren Abschnitts
im Friedhof plant.
Nach eingehender
Diskussion wurde beschlossen, die eiserne Umzäunung der
Kreuzigungsgruppe beizubehalten. Sollte eine Reparatur des
beschädigten Zauns die Kosten einer Neuanfertigung
übersteigen, wird eine neue Umfriedung in Auftrag gegeben. Die
angrenzende Friedhofsmauer wird saniert, eine Bepflanzung mit
Bodendeckern soll folgen. Die Grabsteine von vier Priestergräbern
werden als Ensemble einen Platz links von der Leichenhalle erhalten.
Im Friedhof wird
unterhalb der Leichenhalle ein Brunnen angelegt, aus dem auch
Gießwasser geschöpft werden kann. Außerdem werden
weitere Schöpfbecken geschaffen.
Keine Urnenwand
Da genügend Platz vorhanden ist, kam der Gemeinderat überein,
keine Urnenwand zu schaffen. Es wird auch keine separaten
Urnengräber geben. Die Urnen sollen wie bei Erdgräbern
üblich beigesetzt werden. Für die Grabsteine werden
Streifen-fundamente eingegossen. Architekt Michael Mock zeigte anhand
eines Plans die vorgesehene Bepflanzung und die Anlage der weiteren
Grabreihen auf.
An der Außentreppe der Grundschule muss ein Handlauf errichtet
werden. Eine Erweiterung der Parkplätze wurde dagegen nicht
für notwendig erachtet. Da die Außentreppe zur
Schulstraße hin nicht mehr im besten Zustand ist, wird erwogen,
diese Treppe durch einen befestigten Trampelpfad zu ersetzen. Der
Gehsteig entlang der Schulstraße soll repariert, aber nicht von
Grund auf erneuert werden. Das Schulgelände wird, wie früher,
eine Umzäunung erhalten.
Die Bauvorhaben von Bernd Sauer (Neubau eines
Geräteunterstellplatzes in Mittelstreu, Schulstraße), Petra
und Markus Fröhlich (Wohnhaussanierung und Anbau eines Balkones in
Oberstreu, Brückenstraße 9) und Alexander Dorst (Errichtung
eines Öllagers mit Abfüllstation in der
Wörthstraße) wurden einstimmig befürwortet. Vertagt
wurde die Diskussion über die Bauvoranfrage von Christine und
Thomas Ress (Bau eines Einfamilienhauses mit Garage im Bereich Holzweg,
Oberstreu), da noch keine gesicherten Versorgungs-Anschlüsse
vorliegen. Hier sind noch Einzelheiten abzuklären. Für die
Sanierung eines Kamins an der Oberstreuer Kirche war laut
Denkmalschutzgesetz die gemeindliche Genehmigung erforderlich. Diese
wurde an die katholische Kirchenstiftung erteilt.
Nachdem die bisherige B 19 nun zur Staatsstraße 2445 umgestuft
wurde, ergaben sich auch für den Gemeindebereich Oberstreu
Änderungen, die gemäß Ratsbeschluss in einer
Vereinbarung mit der Straßenbauverwaltung des Freistaats Bayern
festgelegt wurden. Die Umgehungsstraße Oberstreu ist nunmehr Teil
dieser Staatsstraße, die ehemalige B 19 wurde im Innerortsbereich
zur Ortsstraße umfunktioniert. Die Strecke Bahra-Frickenhausen
bleibt Kreisstraße.
Gemeinderat Thomas Streit nahm Stellung zum kürzlich in der Presse
thematisierten geplanten Bau eines Schießsportzentrums auf dem
Gelände der ehemaligen Standortschießanlage bei Oberstreu.
Er führte Einwände von Bürgern ins Feld, die
offensichtlich Bedenken hinsichtlich des Vorhabens anmelden. Der
Gemeinderat müsse über alle Vorgänge und die rechtlichen
Fragen kurzfristig informiert werden, forderte er.
Bürger werden informiert
Bürgermeister Stefan Ledermann erklärte, dass das Gremium
jederzeit über neue Erkenntnisse rechtzeitig informiert werde.
Insbesondere werde man bei der Planung dem Lärmschutz besondere
Beachtung schenken. Es werde keinesfalls hinter dem Rücken der
Einwohner gehandelt, versicherte er.
Rücklagen sind beachtliches Polster
Der Gemeinderat hat den Haushaltsplan samt Haushaltssatzung für
2007 beschlossen. Der Etat schließt im Verwaltungshaushalt mit 1
772 000 Euro und im Vermögensansatz mit 685 000 Euro ab. Bei der
Einwohnerzahl war nach dem Aufwärtstrend im Vorjahr eine
rückläufige Tendenz zu verzeichnen. Zum 30. Juni 2006 wurden
1670 Einwohner gezählt. Ein Jahr zuvor waren es noch 1689
Personen.
Das Volumen des Verwaltungshaushalts erhöht sich gegenüber
dem Vorjahr um 90 000 Euro. Das Volumen des Vermögensansatzes
liegt heuer um 395 000 Euro unter dem Vorjahresansatz. Die
Einkommensteuerbeteiligung in Höhe von 416 600 Euro liegt zusammen
mit der Einkommensteuerersatzleistung von 35 700 Euro um rund 47 500
Euro über dem Vorjahresansatz. Die Gewerbesteuer steigt leicht um
1000 Euro auf 80 000 Euro.
Bei der Schlüsselzuweisung ist im Haushaltsjahr 2007 eine
Erhöhung von 427 600 Euro auf 466 900 Euro zu verzeichnen. Die
Gewerbesteuerumlage erhöht sich auf rund 26 300 Euro. Die
Solidarumlage beträgt rund 18 300 Euro. Die Kreisumlage steigt auf
rund 396 500 Euro und die Verwaltungsumlage an die VG Mellrichstadt ist
mit 158 500 Euro angesetzt.
Die Zuführung zum Vermögenshaushalt beträgt 226 800
Euro. Nach Abzug der Tilgungsleistungen verbleibt eine „freie
Finanzspanne“ von 97 700 Euro. Heuer und auch für die
kommenden Jahre ist keine Neuverschuldung vorgesehen. Der
Rücklagenstand der Gemeinde beträgt rund 1 250 000 Euro.
Für heuer ist eine Entnahme von 230 000 Euro geplant.
Ein Blick auf die Kostendeckungsgrade wichtiger Gebührenabschnitte
des Verwaltungshaushalts zeigt folgendes Ergebnis: Beim Wasser stehen
den Ausgaben von 86 300 Euro Einnahmen von 63 000 Euro gegenüber.
Beim Abwasser betragen die Ausgaben 160 000 Euro, die Einnahmen 123 400
Euro.
Wichtigste Einnahmen sind der Einkommen- und Lohnsteueranteil mit 452
300 Euro und die Schlüsselzuweisungen mit 466 900 Euro.
Wesentliche Ausgaben sind die Personalkosten mit 117 000 Euro, der
laufende Aufwand für Volksschulen mit 75 100 Euro, der laufende
Aufwand für die Kindergärten mit 102 000 Euro, die VG-Umlage
mit 158 500 Euro und die Kreisumlage mit 396 500 Euro. Bei der
Forstwirtschaft stehen den Einnahmen von 114 000 Euro Ausgaben von 86
800 Euro gegenüber.
Für die Grundschule ist die Gemeinde Sachaufwandsträger.
Derzeit besuchen 94 Schüler die Grundschule (65 aus Oberstreu, 29
aus Mittelstreu). Das Defizit einschließlich der Kosten für
Schülerbeförderung beziffert sich auf 33 000 Euro. 33
Schüler aus Ober- und Mittelstreu besuchen die Hauptschule
Mellrichstadt, davon werden fünf Schüler in den M-Klassen der
Hauptschule unterrichtet. Für das Haushaltsjahr hat die Gemeinde
an den Schulverband eine Verwaltungsumlage von 28 403 Euro und eine
Investitionsumlage von 7260 Euro zu entrichten.
Investitionen für den Nachwuchs
Aufgrund der Entwicklung der Schülerzahlen musste im vorigen Jahr
die Grundschule in Mittelstreu umgebaut werden
(Klassenzimmervergrößerung, neuer Werkraum im
Kellerbereich). Die Kosten belaufen sich auf 52 219 Euro. Hinzu kommen
Beschaffungskosten von 14 500 Euro.
Nach Abschluss der Trägerschaftsverträge für die
Kindergärten in Ober- und Mittelstreu hat sich die Gemeinde
verpflichtet, neben dem gesetzlichen Anteil auch den ungedeckten Anteil
voll zu übernehmen. Für 2007 ergibt sich voraussichtlich
für den zweigruppigen Kindergarten Oberstreu ein Zuschuss in
Höhe von 70 000 Euro und für den eingruppigen Kindergarten
Mittelstreu ein solcher von 32 000 Euro.
Die Gemeinde beteiligt sich am Ausbau der Bahnunterführung Riethe
in Mittelstreu durch die Bahn. Die auf die Gemeinde entfallenden Kosten
betragen etwa 200 000 Euro. Hiervon sind 180 000 Euro
zuschussfähig, sodass unter dem Strich mit einer Kostenbelastung
von rund 92 000 Euro für die Gemeinde gerechnet werden kann. Diese
Baumaßnahme soll 2008/2009 zum Tragen kommen.
Für den Bau der Umgehungsstraße Mittelstreu wurde die
notwendige Änderung des Flächennutzungsplans
durchgeführt. Das geforderte Wasserrechtsverfahren wurde ebenfalls
abgeschlossen, ein Widerspruch liegt noch zur Bearbeitung vor. Die
Grundstücksgeschäfte für die Maßnahme sind fast
abgeschlossen. Bis Sommer soll das Baurecht für die Maßnahme
vorliegen. Danach wird mit der Freigabe zum vorzeitigen Baubeginn durch
die Regierung gerechnet.
Der voraussichtliche Schuldenstand zum Jahresende beträgt 820 241
Euro. Dies entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 491,17 Euro
(Landesdurchschnitt 704 Euro).
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